Aus meiner "Reifeprüfung" mit 18 Jahren kam ich völlig unreif. Ich konnte Latein, Griechisch, kannte mich mit Physik und Chemie aus, mit Geschichte und Geographie, sogar ein bisschen mit Mathematik - aber vom Leben verstand ich rein gar nichts.
Derart unvorbereitet auf's Erwachsenenleben losgelassen, stellten sich mir zwei entscheidende Fragen:

Was läuft hier eigentlich?
und
Wie mache ich es richtig?

Seither sind 52 Jahre vergangen, in denen ich diesen Fragen nachgegangen bin. Ich studierte Soziologie und Psychologie - um herauszufinden, wie ein Mensch funktioniert, im Verbund und für sich. Die akademische Perspektive erwies sich jedoch als nicht alltagstauglich.
Ein mehrjähriger Aufenthalt in London in den 70er Jahren brachte mich der Sache schon näher: Ich fand einen Psychologen, einen Meister seines Fachs, bei dem ich zunächst selber eine Therapie machte, und der mit vieles verständlich machte, was an der Uni nicht zum Currikulum gehörte. Ich lernte die Kunst der Massage, holte mir ein Diplom in Physiotherapie, ein zweites in Landwirtschaft, lernte Tai-Chi, ging bei einem Clown in die Lehre und vieles mehr. Ein zweites Studium sozusagen.
1977 kam ich nach Deutschland. Ich wurde Mitarbeiter in einem Zentrum für Therapie und Selbsterfahrung, einer der beiden Speerspitzen des Deutschen New Age. Hier traf ich viele internationale Koryphäen der Humanistischen Psychologie und hatte Gelegenheit, von und bei ihnen zu lernen. Ich entdeckte die Meditation als das ultimative Geistestraining, experimentierte tagelang im Isolationstank von John Lilly mit Tiefenentspannung, schrieb mein erstes Buch... Das war mein drittes Studium. Langsam kam ich der Antwort auf meine beiden Fragen näher.
Damals bekam ich meine ersten Aufträge aus der Wirtschaft. Zunächst waren es Selbsterfahrungsgruppen für Mitarbeiter. Mir wurde dabei schnell klar, dass dieses Klientel keinen esoterischen Träumen nachhing, wie so viele damals, sondern an genau den selben Fragen interessiert war wie ich: Was läuft hier? und Wie mache ich es richtig? Nach und nach gab ich meine anderen Verpflichtungen zugunsten der Arbeit in Unternehmen auf.
Ich lernte meine Klienten aus der Wirtschaft bald schätzen. Sie waren an alltagstauglichen Antworten auf Fragen interessiert, die ihnen ihre Arbeitssituation stellte. Was ich Ihnen zeigte, musste helfen, sonst akzeptierten sie es nicht. Sie waren ebenso kritisch wie dankbar (was mir beides gut tat). Ich bildete Teams, trainierte Führungskräfte und High Potentials, schlichtete Konflikte, motivierte Mitarbeiter aus Fertigung und Vertrieb, beriet bei Stress und Überlastung, coachte CEOs - kurz: es war ein äusserst lehrreiches Tätigkeitsfeld. Mein viertes Studium sozusagen.
Während all dieser Jahre erstellte ich nach und nach einen Kanon der Dinge, die im beruflichen und im privaten Leben tatsächlich halfen, eine Systematik persönlicher und sozialer Kompetenzen. Es war genau das grundlegende Lebens-Know-How, das ich mit achtzehn ausgezogen war zu lernen. Viele Seminarteilnehmer sagten mir: "Wenn ich das mit sechzehn gewusst hätte, dann wären mir viele Irrwege erspart geblieben". Genauso empfand ich es auch.
2004 brachte ich diese Kompetenzen ins Fernsehen. Unter dem Titel Bewusst Leben - Psychologie für den Alltag produzierte ich zusammen mit BR-alpha eine 13-teilige Sendereihe, die seither regelmäßig wiederholt wird und sich bei den Zuschauern grosser Beliebtheit erfreut.
Ich arbeite nach wie vor in Unternehmen, stelle aber fest, dass in den dortigen Fortbildungsveranstaltungen immer noch Stückwerk verabreicht wird. Hier ein Führungsseminar, dort Konfliktmanagement, Kommunikations-, Präsentations- und Rhetoriktrainings, Stresshandhabung und vieles andere mehr. Jedes Training wird von einem anderen Trainer gehalten, jeder Trainer hat sein eigenes Konzept - es gibt nirgends einen roten Faden. Auch wenn ich es inzwischen besser weiss, bin ich selber nach wie vor Teil dieses Stückwerks. Ich biete solche Einzelthemen an wie alle anderen Trainer auch, weil die Soft Skills als Überbegriff noch nicht richtig verstanden werden und sich als solche auch leider schlecht verkaufen.
Im Laufe der Jahre habe ich beobachtet, dass es bei all diesen scheinbar verschiedenen Themen um nichts anderes geht, als um gutes Selbstmanagement (unter den jeweils erschwerenden Umständen einer Führungsverantwortung, eines Konflikts, einer wichtigen Präsentation, einer hohen Arbeitsbelastung, einer Teamzugehörigkeit). In den Unternehmen haben viele HR- und Fortbildungsverantwortliche das noch nicht erkannt. Es liesse sich sehr viel Zeit und Geld einsparen, wenn die vielen einzelnen Trainings auf die wesentlichen Aspekte eines guten Selbstmanagements reduziert würden. Mein Kanon von Kompetenzen erfüllt genau diesen Zweck. Inzwischen gibt es ihn als Buch: Bewusst Leben - Psychologie für den Alltag.
Jetzt stehe ich vor der Aufgabe, das was ich in 47 Jahren herausgefunden habe, in die richtigen Hände zu legen. Die TV-Serie steht und ist als DVD erhältlich (und auf Yoiutube zu finden). Das Buch ist erfolgreich und kam 2017 in der zweiten Auflage heraus. Jetzt interessieren mich vor allem zwei Bereiche der Lehre, die den grössten Nutzen davon hätten:

Diese beiden Bereiche könnten mit dem, was ich erarbeitet habe, am meisten anfangen. Was es dazu braucht, sind Menschen mit dem Mut und der Bereitschaft, umzudenken, und nicht alles so weiter zu machen, wie es immer schon war. Gelegentlich treffe ich auf solche Menschen. Das ist immer erfrischend. Ich hoffe, dass ich noch vielen begegne.
Vielleicht sind Sie ja auch einer von ihnen...
Jedenfalls finden Sie auf dieser Website die gesammelten Früchte meines Forscherlebens und verschiedene Darreichungsformen dieses Wissens. Ich wünsche Ihnen interessantes Browsen. Wenn Sie etwas genauer wissen wollen, zögern Sie bitte nicht, mich anzurufen: 0821/40821298.